Diskussionsrunde in der Familienbildungsstätte über die Nöte von Trennungskindern
Waffe wider Willen - Der Entfremdung von Kindern entgegen treten
Auf einer gemeinsamen Fachveranstaltung der Dr. Ball Stiftung und des Väteraufbruch für Kinder e.V. Lübeck sprachen am 27. Oktober 2023 zwanzig persönlich betroffene oder professionell beratende Menschen über die psychologischen Folgen von Trennung und Scheidung für die Kinder. Auch finanzielle Nöte von Trennungsfamilien kamen zur Sprache.
Der eingeladene Referent Dr. Stefan Rücker aus Bremen war leider erkrankt und wird seinen Vortrag über bedrohtes Kindeswohl und Entfremdung im nächsten Jahr nachholen.
Dr. Christine Weidmann aus dem Stiftungsvorstand und die Entwicklungspädagogin und Dozentin für Frühförderung Hannah Sprotte von der Dr. Ball Stiftung hatten den Psychologen Rücker eingeladen, der das Forschungsteam der jüngst veröffentlichten PETRA-Studie des Bundesministeriums für Familie leitete.
Dr. Peter Franke, langjähriger Koordinator der Lübecker Kreisgruppe des Väteraufbruch für Kinder, gab einen Überblick über die Mechanismen, die zu einer Eltern-KindEntfremdung (E-K-E) in Trennungsfamilien führen können. Die genannte Studie mit dem Titel „Kindeswohl und Umgangsrecht" bietet hierzu differenzierte Zahlen und Erkenntnisse (https://projekt-petra.de).
Burkhard Röttger, in Zweitfamilie lebender Vater aus Lübeck, trug einleitend einen Brief aus Kinderperspektive vor, der von der Verunsicherung der kindlichen Beziehung zur Mutter und zum Vater schmerzhaft nachfühlbar erzählte.
Einige Fallschilderungen aus den Reihen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer machten im Verlauf einer lebhaften Gesprächsrunde zweierlei deutlich:
• Die Kenntnisse um die E-K-E reichen bei den Professionen oft nicht aus, sodass dieser destruktiven Prozess nicht wirksam abgewendet werden kann.
• Zum Anderen besteht ein strukturelles und personelles Defizit, um die dringend notwendige Kommunikation zwischen zerstrittenen Elternteilen zu unterstützen.
Es folgen zu lange Unterbrechungen des Umgangs, es gibt zu wenig lösungsorientierte, schnelle und abgestimmte Intervention, wenn mutwillig die Entfremdung des Kindes zu einem Elternteil induziert wird.
Der Kindesentfremdung vorbeugen – Kenntnisse und Bewusstsein schärfen
Die persönlichen und gesellschaftlichen Anforderungen an junge Familien, getrennt oder nicht getrennt, sind sehr hoch. Und auch „gut gemeinte“ Verhaltensweisen können sich letztlich schädlich auf die Kinder auswirken. Fachlich fundierte Methoden wie das 5- Faktor-Modell liefern Kriterien, dies zu erkennen und zu bewerten. Dabei war sich die Runde in der Lübecker Familienbildungsstätte einig in der Zielsetzung:
Es geht darum, den Kindern für eine gesunde Entwicklung und möglichst große Zufriedenheit mit dem Familienleben beide Elternteile als Bezugspersonen zu erhalten.
Dies ist eine zentrale gesellschaftliche Aufgabe, für die unbedingt klare Regeln durchgesetzt und deutlich mehr Ressourcen bereitgestellt werden müssen! Zum Folgetermin mit Dr. Rücker wird rechtzeitig eine Einladung bekanntgegeben.
Der gesamte Text und der Quellennachweis befindet sich im Anhang.
2023-10-27_DrRuecker_EKE-Kurzinfo.pdf
Genug Tränen - Blauer Weihnachtsmann HL - 02.12.2023
Am Samstag, dem 02. Dezember 2023 waren wir zusammen mit Mitgliedern des Kreisvereins Hamburg (...) von 15 Uhr bis 17 Uhr am Kohlmarkt/ Ecke Breite Straße und am Brunnen in der Breiten Straße/ Ecke Mengstraße in Lübeck.
Der Väteraufbruch für Kinder e.V. unterstützt die Kampagne ,,Genug Tränen", die im November 2021 ins Leben gerufen wurde. (...).
Bei dieser Aktion trugen die Väter, Mütter und Großeltern blaue Weihnachtsmannkostüme, damit wir für unser Anliegen bei den Passanten gut wahrgenommen werden.
Wir haben den Genug Tränen-Flyer verteilt, Unterschriften für die Petition der Kampagne gesammelt und unterhielten uns mit den Passanten über das Thema.
Es war eine gelungene Aktion.